Cocoon Fire brennen!
Auf „Breaker“ werden Herzen und Knochen gebrochen.
Die Melodien brennen sich ein, auch wenn der Sound teilweise ungewöhnlich rau ist. Das liegt zum einen daran, dass die Platte zum Großteil im Erfurter Atomino-Studio live eingespielt wurde, zum anderen wurde hier mit äußerst speziellen Verzerrern und Gitarren aus Aluminium experimentiert. Das Resultat lässt die Saiten manchmal schimmern und manchmal kreischen. Das passt perfekt zu den Texten. „Breaker“ ist nämlich der Name, der fiktiven Hauptperson des Album. Er ist ein Mann, der stets mit dem Kopf durch die Wand will, alles setzt und alles verliert: seinen Job, seine Kinder, seine Frau und am Ende auch seinen Verstand. Die Songs funktionieren aber auch wunderbar, ohne die Rahmenstory. Das treibende „The Vow“ ist ein explosives Gitarrengewitter, „Mono Mouth“ stampft und flucht diabolisch vor sich hin und der Albumcloser „Fragment Song“ schummelt einen 7/8-Beat und weibliches Gekreische in die abschließende Rockballade. Wer auf bis zum Anschlag aufgerissene Vollröhrenverstärker im Stil von Iggy & The Stooges oder Queens Of The Stone Age steht, der ist hier genau richtig.
Cover Gestaltung
Was macht dieser junge Mann im Morgengrauen am Straßenrand? Warum die Axt? Was ist das für ein seltsames Quartett im dunklen Campingbus? Wie wird die Geschichte weiter gehen? Was passiert als nächstes? Ist es nur unsere Vorstellung und alles nicht so dramatisch, wie es scheint? Oder wird sich die Geschichte im Bild in den nächsten Minuten zur Tragödie wandeln? Alles ist offen. Viel geschieht nur in unserem Kopf. Noch sind wir an dem Punkt, an dem alles möglich ist ...
Umbruch, Wandlung, Zerstörung. Genau dies ist die Geschichte des Album und die Geschichte hinter dem Cover. Etwas düster, etwas beängstigend, ein wenig befremdlich. Aber immer mit der Hoffnung, dass doch nichts Schlimmes passiert.
Das Konzept „Breaker“ ist auch im Artwork umgesetzt und zieht sich bis in die Veredelung des Tonträgers.
Wie immer haben wir uns dazu entschieden, aus dem neuen Album der Band Cocoon Fire auch grafisch etwas Besonderes zu machen. War es bei „Wild Blood“ noch das transparent blutrot eingefärbte Vinyl, geht es hier um die Zerstörung.
Die CD kommt in einer verschlissen wirkenden Papiertüte daher. Zugenäht. Wer einen Blick aufs Cover werfen oder das Album anhören will, muss zunächst die Verpackung zerstören. Einen anderen Weg gibt es nicht. Zum Albumrelease war das Cover zudem Geheimsache und im Vorfeld nicht bekannt. Wer es sehen wollte, musste das Album kaufen.
Auch die Vinyl wollte erst erobert werden. Vernäht in einen Leinenstoffbeutel musste man schon mit Messer oder Schere ran um an das gute Stück zu gelangen.
Nach einigen traurigen Gesichtern beließen wir diesen Beutel unvernäht und damit die Möglichkeit sich länger an diesem zu erfreuen.
Als Warnung zeigt das Motiv des Beutels eine zerbrochenen Schallplatte. Um welche es sich handelt, ist dabei unverkennbar. Für das Motiv wurde eine echte Vinyl zerbrochen, fotografiert und digital für den einfarbigen Siebdruck aufbereitet. Das Original dieses Zerstörungsaktes wurde gerahmt und befindet sich nun im Besitz der Band.
Die Vinyl des Albums wird in einem Stoffbeutel verkauft, welcher passend zum Gesamtkonzept eine zerbrochene Schallplatte als Motiv trägt.